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Re: EGF-Rating und Selbsteinschätzung (Schwarzes Brett) Geschrieben am: 09 Apr. : 12:38
Unabhängig davon wie man sich persönlich zur Methode der Selbsteinstufung stellt, sind doch übergeordnete Aspekte zu würdigen:

1. Ich sehe die Turnierleitung des Koreanischen Botschafter Cups vor einem Dilemma. Die Kriterien, wie die 16 stärksten Spieler festgestellt werden, die das Teilnahmerecht zum Qualifikationsturnier erhalten, sind lt. Ausschreibung undefiniert. Das bedeutet, egal wie die offizielle Rangfolge aussehen wird, unter den nicht berücksichtigten Spielern wird es mehrere geben, die wohlbegründet gegen diese Rangfolge Einspruch erheben können. Dann möchte ich lieber nicht in der Haut der Turnierleitung stecken.

2. Man mag die Selbsteinstufung solange dem Gusto der Teilnehmer überlassen, solange es sich um offene Turniere nach MacMahon handelt und Fehleinstufer nach unten oder oben durchgereicht werden. (NB: Diese Selbstreinigung funktioniert nur, solange es noch genügend Teilnehmer gibt, die sich korrekt einstufen.) Bei geschlossenen Turnieren mit ausgewähltem Teilnehmerkreis ist dies nicht mehr möglich. Die Teilnahmeberechtigung zum 100m-Endlauf eines Sportfestes erhalte ich ja auch nicht, indem ich verkünde: „Ich laufe heuer besonders schnell.“ Überall im Sport wird auf objektive Maßstäbe zurückgegriffen. Erst dadurch entsteht der Wettbewerbcharakter.

3. Damit ist der Einfluß meines Anmeldeverhaltens auf die Preisausschüttung bei Turnieren noch nicht angesprochen. Je höher ich mich anmelde, desto eher komme ich in die Preisränge (vergl. Go to Innovation), ohne dafür etwas auf dem Brett geleistet zu haben. Ich verliere vielleicht etliche von meinen mir geschenkten 2100 EGF-Ratingpunkten, gewinne aber 75 Euro. Mit Sportsgeist hat dies nichts zu tun.

4. Niemand weiß, wie die zukünftige Satzung genau aussehen wird. Aber einmal angenommen, die Förderung des Denksports wird durch Beschluß auf der Mitgliederversammlung Bestandteil des Vereinszwecks (wie im Entwurf vorgesehen), sogar mit Bezug auf den Spitzensport (!), inwieweit kann es sich der GoVB dann überhaupt noch leisten, Unsportlichkeiten (klein oder groß, gelegentlich oder systematisch) indirekt zu fördern oder auch nur zu dulden? Wer wird Sponsoren von Turnieren plausibel machen, daß es nicht anders geht?

@ Manju
Nicht immer (!), aber immer öfter bietet das EGF-Rating eine statistisch fundierte Aussage über die Spielstärke.
@ BJames
Man kann sich doch, wenn man möchte, als 9-Dan auch zum Hauptturnier anmelden, ohne sich als Kyu auszugeben. Da hat die Turnierleitung berechtigter Weise Spielraum. Die andere Richtung ist kritisch.
Thread: EGF-Rating und Selbsteinschätzung (Schwarzes Brett) Geschrieben am: 07 Apr. : 11:50
Der Koreanische Botschafter Cup steht vor der Tür. Die 16 besten der angemeldeten Spieler werden um eine Fahrkarte nach Korea rangeln.

Die 16 besten, aber wer ist das ? Genießt ein 1-Kyu mit einem EGF-Rating von 2069 ggf. den Vorzug vor einem 1-Dan mit 1900 ? Ist ein 1-Dan mit einer geschenkten Wertung von 2053 (erspielt 1761) besser als ein 1-Dan mit erspielten 1980 ?

Ein konkretes Beispiel. Konkret heißt, daß man willkürlich jemanden ins Scheinwerferlicht zerren muß. Na denn:
Go-Freund Eric Alsdorf, wahrscheinlich mit einer 2-Dan Spielstärke, hat sich aus lauter Bescheidenheit nur als 1-Dan angemeldet. Denke ich mir so ... Das EGF-Rating spricht eine andere Sprache: Die letzte erspielte (grüne) Wertungszahl von Eric war 1761. Damit ist Eric auf gutem Weg einmal 3-Kyu zu werden.

Es wird deutlich, worum es geht. So wie die Dinge liegen, ist es nicht so einfach die 16 besten Spieler zu ermitteln. Wer hilft weiter? Die Ethik-Kommission des DGoB ?
Es gibt einfachere Lösungen.
  • Lösung 1: Alle stufen sich nach Bedarf ein bis zwei Klassen nach oben oder unten.
  • Lösung 2: Einstufungen haben streng nach EGF-Rating zu erfolgen.
  • Lösung 3: Turnierleitungen sind bei sämtlichen Turnieren verpflichtet, Einstufungen von Dan-Spielern anhand der EGF-Wertung auf Plausibilität zu prüfen.
  • Lösung 4: Einstufungen werden jedesmal neu ausgewürfelt.
Achtung, nur eine Lösung ist richtig!

Falsche Einstufungen, egal ob zu hoch oder zu niedrig, sind eine grobe Unsportlichkeit. Beim 4-Jahreszeiten-Turnier mag das egal sein, aber bei einem Qualifikationsturnier zum Korean Prime Minister's Cup hört das Augenzwinkern auf.

Mittlerweile ist ein großer Teil der Selbsteinschätzungen von Berliner Spielern nicht mit der EGF-Wertung vereinbar. Diesen Sumpf auszutrocknen wird wohl nicht möglich sein. Aber wer möchte, kann ja bei sich selbst anfangen.

Jedenfalls gibt es keinen Grund zu klagen: „Die Tschechen stufen sich alle zu niedrig ein und wollen hier die Preise abräumen“.
Re: Go Software Spielstärke (Schwarzes Brett) Geschrieben am: 13 Jul. : 16:43
Hallo Jörg,
GNUGo spielt in aktueller Version ca. 6.Kyu. Du brauchst aber eine Bedienoberfläche (GUI). Bewährt hat sich MULTIGO http://www.ruijiang.com/multigo/, eigentlich ein Programm zum Ansehen von Go-Partien, aber auch zum Spielen mit GNUGo geeignet. Das ist für Deine Zwecke als Anfänger völlig ausreichend. Viel besseres gibt es ohnehin nicht.
Tip: Von menschlichen Spielpartnern lernt man mehr und es macht auch mehr Spaß.
Gruß G
PS: Probier auch einmal IgoWin. Das ringt Dich auf 9x9 nieder.
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